Landschaft als Akteur in Performance und Theater – Dienstag, 2. Mai 2023

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Die Zentrierung auf den Anthropos – sprich: den Menschen – als einzigen Akteur von Geschichte wie Theater ist mit dem Zeitalter des Anthropozän in Frage gestellt. Unsere Vorstellungen einer Grenzziehung von Natur und Kultur sind überholt. Kunst und Bildung sind herausgefordert, das Verhältnis von Kunst und Natur zu befragen und neu zu denken. Zu beobachten sind verstärkt Praktiken in den Performancekünsten, die sich einer anthropogenen Gegenwart und Zukunft widmen. Das umfasst urbane, rurale, industrielle Landschaften mit Performance zusammenzudenken. Landschaften sind dann nicht nur als Hintergrund für Performances zu sehen, sondern als Kräfte anderer Formen des Lebens, von denen das Menschliche selbst existenziell abhängig ist. Es rührt in ethischer Hinsicht an die Verantwortung für die Kommenden.

Was erwartet Sie konkret?

  • Eine Einführung in den Landschaftsbegriff und die Verortung in den performativen Künsten.
  • Einblicke in filmische Artefakte von Kollaborationen zwischen Künstler*innen und Bewohner*innen ländlicher Räume, die wir im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts Der Dritte Ort? Künstlerische Residenzen in ländlichen Räumen begleitet und beforscht haben. Befragt wird, welche Rolle Landschaft darin einnimmt, wie Landschaft zum Verhandlungsraum zwischen Generationen gezeichnet wird, in dem menschliche Erfahrung eingeschrieben ist, und wie sich neue Erfahrungen der Entgrenzung am Schnittpunkt von Kunst, Kultur/Natur und Bildung herausbilden.
  • Eine Sensibilisierung für das Thema anhand von Wahrnehmungsübungen und Experimenten.
  • Die eigenständige Erprobung von performativen Zugängen für eine andere, nicht vom Mittelpunkt des Menschen geprägten Darstellungspraxis im Gelände des Tagungsortes selbst.
  • Ein Austausch zur Initiierung eines eigenen kollaborativen Vorhabens.

Bitte bringen Sie unbedingt folgende Gegenstände mit: Bequeme Kleidung, Decke/Matte sowie ein aufgeladenes Handy und ein entsprechendes Ladekabel!

Die Dozierenden und Workshopleitungen stellen sich vor!

Kristin Westphal, Dr. phil. habil. – Professorin an der Universität Koblenz Fachbereich 1 Bildungswissenschaften. Gründungsmitglied des Zentrums für zeitgenössisches Theater und Performancekunst (wiss. Leitung 2015–2019, seit 2019 im wiss.-künstl. Beirat) Studiengang Darstellendes Spiel. Arbeitsschwerpunkte: Pädagogische Anthropologie und Phänomenologie; Ästhetik und Bildung. Erziehen und Bilden in der Kindheit. Performancekunst mit Kindern und Jugendlichen in generativer Perspektive. Forschung zur Kulturellen und Ästhetischen Bildung: KUNST_RHEIN_MAIN (BMBF 2014–2017) Generation K: Kultur trifft Schule (MWWK Rheinland-Pfalz/Mercatorstiftung 2017–2019). Zusammen mit Prof. W. Waburg (Projektleitung) und I. Sauer, M. Kranixfeld, B. Sterzenbach: Der dritte Ort? Künstlerische Residenzen in ländlichen Räumen (BMBF 12/2019–12/2022). Mitherausgeberin der Reihen: Räume der Pädagogik Beltz Juventa; Tanz. Theater. Performance. Athena/wbv. Aktuelle Mitherausgeberschaften: Theater als Raum bildender Prozesse, zusammen mit M. Zimmermann, H. Arend, W. Lohfeld. Bielefeld 2020. Körper denken. Erfahrungen nachschreiben, zusammen mit Johannes Bilstein und Ursula Stenger. Weinheim. Basel 2021. Kids on stage. Andere Spielweisen in der Performancekunst. transgenerational. transkulturell. transdisziplinär, zusammen mit B. Althans, M. Dreyer, M. Hinz. Bielefeld 2022.

Micha Kranixfeld (M.Sc.)

arbeitet als Künstler und Kulturwissenschaftler. Er studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und Urban Design in Hamburg. Er ist Mitglied des Syndikats Gefährliche Liebschaften und der Frl. Wunder AG, mit denen er forschende Kunstprojekte in Sozialen Feldern entwickelt. Außerdem promoviert er an der Universität Koblenz zu Theater in ländlichen Räumen als Soziale Kunst. Er ist Mitherausgeber von Forschendes Theater in Sozialen Feldern und Co-Autor der Studie Zwischen Eigensinn und Peripherisierung. Die Förderung der Freien Darstellenden Künste jenseits der Großstädte.

Termin, Infos und Anmeldung

Termin: Dienstag, 2.5.2023 (10:00 – 18:00 Uhr)

Ort: AkademieLAB (Kulturwerkstatt Auf AEG, Muggenhofer Straße 141, 90429 Nürnberg)

Teilnahmegebühr: 60,- €

Erm. Teilnahmegebühr: 30,- € für Lehrkräfte

Anmeldeschluss: 25.04.2023

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