›Vom Anderen her denken…‹ – Transgenerationale und transhumane Spielweisen in Theater und Performance – Montag, 11. März 2024

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Vor dem Hintergrund des mittlerweile allgegenwärtig spürbaren Klimawandels sind auch Kunst und Bildung herausfordert, das Verhältnis Natur und Kultur, das Verhältnis des Menschen zu Anderen und Anderem neu zu denken. Seit einiger Zeit mehren sich Darstellungspraxen im zeitgenössischen Tanz, Theater und in der Performancekunst, die sich kritisch mit dem Anthroprozentrismus auseinandersetzen. Ein aktueller Diskurs innerhalb der Theaterpädagogik geht der Frage nach, wie eine gleichberechtigte Beziehung zwischen Menschen, Mensch und Natur vorstellbar und darstellbar ist. Das betrifft auch das Verhältnis zwischen den Generationen.

Im Zentrum des Workshops steht zum einen, sich mit der Ambivalenz des Themas Selbst- und Fremdbestimmung in der Umsetzung in Bewegung und Performance auseinanderzusetzen. Impulsgebend ist der Einblick in eine prominente generationenübergreifende Inszenierung von Boris Charmatz, die das Mensch-Maschine-Verhältnis in Bezug setzt zum (Ohn-)Machtverhältnis zwischen den Generationen.

Ein zweiter Zugang kommt aus der künstlerischen Praxis von Verena Lobert mit ihrem Kollektiv Frl. Wunder AG. Seit es die Erde gibt, sind Steine in ihr beschäftigt: Sie wandern, wachsen, schwitzen und verwandeln sich. Menschen gibt es auch dank der Steine. Wie verwandt oder verschieden sind wir? Menschen haben sich seit jeher phantastische Geschichten über Steine ausgedacht, doch welche Geschichten würden die Steine selbst erzählen? Ein Input gibt zuvor Einblicke in markante Momente der Stückentwicklung und Inszenierungsarbeit von ›Es ist… ein Stein!‹, die aus der intergenerationalen Forschung an Steinen entstanden sind.

 Was Sie erwartet:

  • Einblicke in eine generationenübergreifende und transhumane Performancekunst, die Darstellungspraxen als Ver-/Handlungs-/Raum zwischen Generationen und Sichtweisen – menschliche und nichtmenschliche – vom Anderen her erproben.
  • Eine angeleitete Körperarbeit zu Bewegen und Bewegtwerden, die in Improvisationen zum Thema Selbst- und Fremdbestimmung überführt.
  • Ein Materialangebot zur Stein-Anverwandlung, sowie performative Handlungs- und Umgangsweisen für den eigenen Körper und Stein-Körper, die ins eigene Tun und Sprechen einladen.
  • Ein Austausch zur Initiierung eines Vorhabens im eigenen Feld.

Angesprochen sind Theaterlehrer*innen, Tanzpädagog*innen, Performancekünstler*innen, Kunst- und Kulturschaffende oder Vermittler*innen in schulischen oder außerschulischen Bildungseinrichtungen. Unser Angebot ist so ausgerichtet, dass er auf verschiedene Alter bzw. Altersgruppen übertragbar ist.

Mitzubringen sind: Bequeme Kleidung und gefundene Steine.

Die Dozierenden und Workshopleitungen stellen sich vor!

Kristin Westphal, Dr. phil. habil. – Professorin an der Universität Koblenz Bildungswissenschaften IfGP, Gründungsmitglied und bis 2019 Vorsitz des Zentrums für zeitgenössisches Theater und Performancekunst/Studiengang Darstellendes Spiel. Schwerpunkte: Pädagogische Anthropologie und Phänomenologie; Ästhetik und Bildung. Erziehen und Bilden in der Kindheit. Performancekunst mit Kindern und Jugendlichen. Forschung zur Kulturellen und Ästhetischen Bildung. Ausgewählte Literatur zum Thema: Performances der Selbstermächtigung, hrsg. K. Westphal/A. Liebert, Oberhausen 2015. KIDS ON STAGE. Andere Spielweisen in der Performancekunst. transgenerational. transkulturell. transdisziplinär, hrsg. K. Westphal/ B. Althans, M. Dreyer, M. Hinz. Bielefeld 2022. Beiträge und Projekte zum Forschen im Kinder- und Jugendtheater (2023): https://forschung-im-kjt.net

westphal@uni-koblenz.de

 

 

Verena Lobert studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim, Devising Theatre and Choreography am Dartington College of Arts (GB). Sie ist Gründungsmitglied des Theater-Performance-Kollektivs Frl. Wunder AG, mit dem sie seit 2006 Bühnenformate, Site Specific Arbeiten, Aktionen und Hörspiele auf Grundlage künstlerischer Feldforschung entwickelt und inszeniert. Seit 2020 ermöglicht sie im Team des FELD – Theaters für Junges Publikum (Berlin Schöneberg) die Tanzresidenzen und andere Projekte zur Künstlerischen Forschung.

www.fraeuleinwunderag.net

verena@fraeuleinwunderag.net

https://jungesfeld.de/2022/06/15/verena-lobert/

 

Termin, Infos und Anmeldung

Termin: Montag, 11.3.2024 (10:00 – 18:00 Uhr)

Ort: AkademieLAB (Kulturwerkstatt Auf AEG, Muggenhofer Straße 141, 90429 Nürnberg)

Teilnahmegebühr: 60,- €

Erm. Teilnahmegebühr: 30,- € für Lehrkräfte (an bayerischen Schulen)

Anmeldeschluss: Montag, 4.3.2024

>> Zum Anmeldeformular der Akademie!

>> Zur Anmeldung via FIBS!

>> Bitte beachten Sie auch folgende Hinweise!

Fotocredit

Foto: Szene aus ›Es ist… ein Stein!‹, Theater-Performance-Kollektiv Frl. Wunder AG 2023